- Pentatonik
- Pen|ta|to|nik 〈f. 20; unz.; Mus.〉 Skala, System von fünf Tönen als Grundtonleiter der oriental. u. mittelalterl. europäischen Musik sowie der Musik vieler traditioneller Völker [<grch. pente „fünf“ + tonos „Spannung, Ton“]
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Pentatonik[griechisch pente = »fünf«] die, fünfstufiges Tonsystem, ursprünglich eine Tonleiter ohne Halbtöne (anhemitonische Pentatonik), z. B. mit den Tönen c-d-e-g-a oder deren Transposition. Die halbtonlose Pentatonik bildet das Tonsystem klanglich orientierter Musik und kommt v. a. in der Musik der Südsee, Ostasiens und Afrikas, aber auch in einigen europäischen Volks- und Kinderliedern als Restgut der ursprünglich pentatonischen Musik des nördlichen Europa vor.Beispiele für ahemitonische Pentatonik:Pentatonik besitzt ursprünglich (im Gegensatz zum Dur-Moll-System) keine harmonische Bindung. So haben sich vermutlich aus dem zunächst Nebeneinander von afrikanischer Pentatonik und europäischem Dur/Moll auf amerikanischem Boden im späteren Miteinander die Blue Notes im afroamerikanischen Musizieren herausgebildet. Noch heute wird bei Blues- und Rockimprovisationen gern auf pentatonische Wendungen zurückgegriffen. Dabei unterscheidet man aus methodischen Gründen (jedoch theoretisch unlogisch) mitunter in »Dur«- und »Moll«-Pentatonik. Kommt in einem Dur-Stück z. B. die »Moll«-Pentatonik zur Anwendung, so stehen die beiden wichtigen Blue Notes zur Verfügung.Die jüngere hemitonische Pentatonik (Halbtöne enthaltend; z. B. absteigend e-c-h-a-f-e) beherrscht besonders die japanische und die indonesische Musik (z. B. die Pelog- und Slendro-Leitern in der Gamelan-Musik), in der es auch Mischformen aus beiden Arten gibt.* * *
Universal-Lexikon. 2012.